Freitag, 7. Mai 2010

Neues Format für alte Flüsse und neue Seen: Radio Neuseenland jetzt mit Zwillingsreifen

Im Februar gab es die letzte Meldung bei Radio Neuseenland. Dann wurde die Seite abgeschaltet. Grund waren die ungeklärten Verhältnisse bei der Nutzung des Namens "Neuseenland". Dieser ist markenschutzrechtlich geschützt. Inhaber ist der Tourismusverein Neuseenland e.V. Er hatte für das erste Quartal 2010 zu Gesprächen geladen.












Jetzt gibt es zwei Adressen für die Inhalte von Radio Neuseenland. Einmal die altbekannte. Zum zweiten gibt es jetzt auch die Seite seenticker.blogspot.com. Sie ist momentan noch über radioneuseenland.de erreichbar und wird parallel unter einem nicht-geschützten Namen betrieben. Die als Blog aufgelegte Seite hat aber auch zusätzliche Möglichkeiten. Kommentare sind jetzt möglich, Videos können eingebunden werden. Auch eine Suchmaschine steht zur Verfügung. Angesichts sich mehrender Inhalte ein interessanter Aspekt. Leider funktioniert der Findungshelfer noch nicht. Google-Blogsuche ist angefragt.

Fast alle Beiträge der früheren Seite sind auch auf der neuen Seite zu finden. Für das Lexikon gab es noch keinen Platz. Die Audio-Interviews werden in den Blog integriert und chronologisch in die Abfolge der Beiträge eingeordnet. Die Neuseen-Beiträge, die ich zwischen Februar und Mai für die L-IZ erstellte sollen folgen. Damals gab es bei der Leipziger Internet-Zeitung unter anderem eine Reihe mit Interviews von der Wassersportmesse "Beach & Boat". Mit dabei Reiner Kehr (LeipzigBoot) und Bernd Herold.

Dienstag, 4. Mai 2010

Anhörung für Regelwerk: Verfahren zur Schiffbarmachung in der Landesdirektion

Sie war angekündigt worden, die rechtliche Schiffbarmachung der Gewässer zwischen Stadthafen und Cospudener See und damit auch des Floßgrabens zwischen Leipzig und Markkleeberg. Seit dieser Woche werden Nägel mit Köpfen gemacht.

In der Landesdirektion wurde am Montag das „Verfahren zur Schiffbarmachung des Kurses 1 des Touristischen Gewässerverbundes“ eröffnet.

Wird in Minimal-Variante gebaut: der Leipziger Stadthafen.
Vorerst als Mini-Variante: Stadthafen Leipzig. Foto: Bernd Reiher

Auftakt dieses Verfahrens war eine „Anhörungskonferenz“ zur Schiffbarmachung von „Kurs 1“ des gewässertouristischen Nutzungskonzeptes zwischen Stadthafen Leipzig und Cospudener See. Nötig geworden war der behördliche Vorgang, weil es für diese Gewässer bis jetzt noch keine Schifffahrtsregeln gibt. „Dieses Verfahren dient dazu, die grundsätzliche Zulässigkeit der Befahrung des betroffenen Gewässers mit motorbetriebenen Booten zu prüfen, zu gestatten und mit anderen Nutzungen in Einklang zu bringen“, heißt es in einer Pressemitteilung vom 26. April. Das Verfahren werde durch die Landesdirektion Leipzig als zuständige Behörde „gemäß den Bestimmungen des Sächsischen Wassergesetzes durchgeführt.“


Der Behörde zufolge wurde das Verfahren erforderlich, „da eine zunehmende wassertouristische Nutzung des Leipziger Neuseenlandes und damit auch Interessenskollisionen erwartet werden.“ Außerdem seien bisher noch keine einheitlichen Verkehrsregelungen eingeführt, mit denen mögliche Streitfälle eindeutig geregelt werden könnten. Sprich: demnächst Schifffahrtsrecht nach Sächsischer Schifffahrtsverordnung auch für Leipzig und die gefluteten Tagebaurestlöcher im sogenannten „Neuseenland“. Letztendlich vollzogen durch die Wasserschutzpolizei oder die Landesschifffahrtsbehörde. Der positive Nebeneffekt: die bislang noch nötigen Einzelgenehmigungen für Motorboote würden entfallen.

Seit Montag läuft es, das Anhörungsverfahren für die Schiffbarmachung des „Kurs 1“ zwischen zukünftigem Stadthafen und Cospudener See. Wie lange es dauern wird, ist noch nicht bekannt. „Wir arbeiten zügig dran“, sagte Landesdirektionssprecher Stefan Barton am Donnerstag gegenüber der L-IZ. Bei der Frage nach der Dauer vergaß er nicht zu erwähnen: „Immerhin ist es das erste seiner Art in Sachsen.“

Zum weiteren Werden dieses Verfahrens hieß es aus der Landesdirektion: „Die im Ergebnis eingehenden Stellungnahmen werden zunächst ausgewertet und abgewogen. Sofern es für die Entscheidung erforderlich ist, wird die Durchführung einer zweiten Anhörung nicht ausgeschlossen. Zudem ist zur Schiffbarkeitserklärung das Einvernehmen mit den Sächsischen Staatsministerien des Innern und für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr herzustellen.“

Kommt es irgendwann zu einem Ergebnis, wird schließlich die „Schiffbarkeit durch Bekanntgabe im Amtsblatt gegenüber Jedermann erklärt.“ Erwartete Effekte aus Sicht der Landesdirektion: „Planungssicherheit für Investoren sowie konstante, verlässliche Bedingungen für alle Nutzer, aber auch eindeutige Regelungen für einen schonenden Bootsverkehr insbesondere auf sensiblen Gewässern.“

Sonntag, 25. April 2010

Zehn Jahre Cospudener See: Gemeinsame Erklärung aus Markkleeberg, Zwenkau und Leipzig

Zehn Jahre wird er alt, der Cospudener See im Juni 2010. Am 22. April luden die drei Anlieger-Gemeinden Leipzig, Zwenkau und Markkleeberg zu einem Pressegespräch. Am Nachmittag ließen die drei Städte eine gemeinsame Erklärung folgen. Thema: Zehn Jahre Cospudener See – eine Erholungslandschaft feiert Jubiläum.

„Was hier aus einer von rund 20 Jahren Braunkohlenabbau zu DDR-Zeiten verwüsteten Gegend geschaffen und zur Weltausstellung EXPO 2000 als dezentrales Projekt unter dem Motto „Landschaftsnutzung - Landschaftspflege: Vom Kontrast zum Konsens“ der Öffentlichkeit zur Nutzung übergeben wurde, ist heute aus dem Südraum Leipzigs nicht mehr wegzudenken“, heißt es in der Erklärung zunächst.

Zu seinen Anfängen schreiben die drei Verwaltungen weiter: „Der Cospudener See war der erste Bergbaurestsee im schrittweise entstehenden Neuseenland, der einer Nachnutzung zugänglich gemacht wurde. Vorrangig ging es bei seiner Entwicklung um die Wiederherstellung des Naturraumes.“


Segler vorm Nordufer des Cospudener Sees.
Segler vorm Nordufer des Cospudener Sees. Foto: Bernd Reiher

In zehn Jahren sei hier eine einzigartige Erholungs- und Freizeitlandschaft entstanden, die sowohl Bereiche umfasst, die stärker dem Natur- und Landschaftsschutz gewidmet sind als auch intensiver für Naherholung und Sport genutzte Areale. Mehr als eine halbe Million Gäste würden den See und seine Möglichkeiten mittlerweile pro Jahr nutzen. Die drei See-Gemeinden in ihrer gemeinsamen Erklärung weiter: „Mit seinen Stränden, Gärten, Aufforstungen, dem Rundweg und dem sonstigen Wegenetz, dem Hafen Zöbigker und der Bistumshöhe ist der Landschaftspark Cospuden eine Erfolgsgeschichte, die nicht möglich gewesen wäre ohne die Kooperation der Städte Leipzig, Markkleeberg und Zwenkau und die Zusammenarbeit mit zahlreichen Planungsbüros, Baufirmen, Ämtern und Genehmigungsbehörden, Bergbau-Sanierungsträgern, Sponsoren und Betreibern.“

Von Markkleebergs Baubürgermeister Dr. Philipp Staude heißt es in der Meldung: „Nur wer damals – Mitte der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts – wirklich am Rande dieses großen Loches gestanden und den im Vorfeld des Tagebaus nördlich abgeholzten Auenwald gesehen hat, kann ermessen, welch gigantischen Wandel die Landschaft seitdem erfahren hat, an die wir uns mittlerweile fast als selbstverständlich gewöhnt haben“. Er erinnert in seinen Zeilen auch an die Bürgerinitiative „Stoppt Cospuden“, die 1992 einer der Auslöser für die Einstellung des Tagebaubetriebes war. 1998 hatten die Städte Markkleeberg und Leipzig schließlich große Flächen des Tagebaus und der Ufer erworben.

„Heute“, so Staude, „gibt es hier ein prosperierendes Hafengelände, man kann hier fast alle Wassersportarten betreiben und hat das Gefühl, an einem Urlaubsort zu sein. Zöbigker ist jetzt eine der attraktivsten Adressen im Großraum Leipzig. Wir werden auch weiterhin alles tun, um den Cospudener See für die Besucher noch attraktiver zu machen.“

Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal schrieb in der Meldung: „In den zurückliegenden zehn Jahren wurde intensiv an einer weiteren gewässertouristischen Vernetzung des Leipziger Neuseenlandes gearbeitet.“ Zunehmend kristallisierten sich realisierungsfähige Projekte heraus. Beispiel dafür sei die Verbindung zwischen dem entstehenden Stadthafen Leipzig und dem Cospudener See über den so genannten „Kurs 1“ des Gewässerverbundes.

Rosenthal weiter: „Am 20. August werden wir die erste bootsgängige Verbindung zwischen Leipzig und dem Cospudener See als ‚Tag Blau’ entlang des Wasserlaufs wirkungsvoll in Szene setzen und damit die Palette der Veranstaltungen zum See-Jubiläum bereichern.“ Von diesem Tag an soll es möglich sein, an der dann fertig gestellten Außenmole des Stadthafens an- und abzulegen. Der Anleger soll als „Herzstück des Gewässerverbundes“ schrittweise entwickelt werden.

Schließlich kam in der Erklärung auch Zwenkaus Stadtoberhaupt Holger Schulz zu Wort. „Mit der Fertigstellung des Harthkanales 2013/2014 – der kurzen Gewässerverbindung zwischen Cospudener und Zwenkauer See – wird nicht nur der Schlüsselkurs 1 des Gewässerverbundes in seiner Gänze befahrbar“ betonte er in seinen Zeilen. „Dann werden beide Seen als durchgängiges Areal von rund 14 Quadratkilometer für die Menschen erlebbar. Lag Zwenkau einst in einer bizarren Tagebaulandschaft sprichwörtlich ‚hinter dem Mond’, so entsteht hier heute eine attraktive, bunte Wohn-, Arbeits-, Freizeit und Erholungslandschaft, welche für Leipziger und Gäste aus entfernteren Gebieten sehr gut auf dem Land- und Seeweg erreichbar ist.“ 

Freitag, 23. April 2010

"Wertvoll für die gesamte Region": Oliver Fritzsche und zehn Jahre Cospudener See

Zehn Jahre Cospudener See, so lautet eines der großen Jubiläen dieses noch jungen Jahres 2010. Eine Dekade erstes geflutetes Tagebaurestloch im Großraum Leipzig – wir wollten von einigen Politikern und Verwaltungsleuten wissen, wie sie die Entwicklung des Gewässers einschätzen.

Angefragt waren unter anderem Markkleebergs Oberbürgermeister Bernd Klose und sein Kollege Burkhard Jung aus dem Leipziger Rathaus. Erste Gratulantin war am 12. April die Ex-Landrätin und heutige Landtagsabgeordnete Petra Köpping (SPD). Heute kommt der Markkleeberger Landtagsabgeordnete Oliver Fritzsche (CDU) zu Wort.

Herr Fritzsche, zehn Jahre Cospudener See, was hat der See aus Ihrer Sicht für die Stadt Markkleeberg und den Südraum gebracht?
Fritzsche: Wo vor zwei Jahrzehnten noch Kohlebagger ihren Dienst taten, ist eine fantastische Freizeit- und Erholungslandschaft entstanden. Der Cospudener See zeigt auf eindrucksvolle Art und Weise den Wandel einer gesamten Region. Er bietet Potential für vielfältige Aktivitäten. Der See ist über die vergangenen zehn Jahre zu einem zentralen Stadtbaustein für Markkleeberg geworden. Die Stadt Markkleeberg ohne den Cospudener See ist kaum mehr vorstellbar. Die rege Nutzung durch Anwohner und Erholungssuchende zeigt die Akzeptanz dieser jungen Kulturlandschaft im Leipziger Südraum.

Der Cospudener See ist die große Badewanne für Leipziger und  Markkleeberger.
Der Cospudener See zwischen Leipzig und Markkleeberger.
Foto: Bernd Reiher

Die Entwicklung war rasant, es gab aber auch Problemzonen – was hätte aus Ihrer Sicht besser werden können?
Fritzsche: Wenn man sich vergegenwärtigt, wo der Ausgangspunkt der Seenentwicklung liegt, dann wird deutlich, welche Mammutaufgabe mit der Entwicklung des Cospudener Sees durch die Region zu meistern war. Beschleunigt durch die Möglichkeiten der EXPO 2000 war es die Aufgabe aller Akteure im Leipziger Südraum, die Entwicklung des Sees nicht nur zu begleiten, sondern sie aktiv zu gestalten. Unterschiedliche Vorstellungen, Erfahrungen und Interessen mussten in diesem Prozess gebündelt und abgewogen werden. Eine solche Aufgabe ist nicht frei von Konflikt und stellt hohe Anforderungen an die Kommunikation aller Beteiligten. Manche Dinge lassen sich im Vorfeld einer solchen Landschaftsumgestaltung auch nur erahnen und manches Mal zeigt sich erst in der Umsetzung die gesamte Komplexität. Es ist daher insbesondere allen zu danken die den Mut hatten, Dinge zu entscheiden und Entwicklungen auf den Weg zu bringen. Diesen Mut wünsche ich der gesamten Region auch für die Zukunft.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Cospudener Sees?
Fritzsche: Ich hoffe und wünsche, dass es auch in Zukunft ein friedliches Nebeneinander unterschiedlicher Nutzungen und damit Nutzergruppen am See gibt. Mit dem Cospudener See wurde etwas sehr Wertvolles für die gesamte Region geschaffen. Ich hoffe, dass alle beteiligten Akteure – vom Erholungssuchenden, über den Aktivsportler bis zum Gewerbetreibenden – dies anerkennen und entsprechend handeln. Der Cospudener See ist nicht nur ein Geschenk für die Menschen, sondern auch Verpflichtung. Der See ist ein Markenzeichen für Markkleeberg und die Region – er ist unser Markenzeichen.

Fritzsche im Netz: www.oliver-fritzsche.de

Montag, 12. April 2010

"Für die Bevölkerung entwickeln": Petra Köpping und zehn Jahre Cospudener See

Zehn Jahre wird er alt, der Cospudener See, in diesem Jahr. Am 1. Juni 2000 ist er eröffnet worden. Was er brachte, war eine Wende im Leipziger Stadtleben – das Wasser spielte plötzlich eine sehr große Rolle. Dampfer fahren zum Beispiel konnte man bis dahin in der Messestadt nicht – im Sommer 2000 aber war es groß in Mode.

Seit seiner Eröffnung hat sich der See prächtig entwickelt. Vieles, was dafür geplant und realisiert werden musste, ging vorher auch über den Schreibtisch von Petra Köpping, als der noch in der Bornaer Stauffenbergstraße stand. Von 2001 bis 2008 war sie Landrätin des Kreises Leipziger Land. Ahnte schon früh, welches Potenzial für die geschundene Tagebauregion in der neuen Seenlandschaft stecken würde. Heute sitzt sie im sächsischen Landtag in Dresden. Kümmert sich um Wirtschafts- und Kommunalpolitik. Den See aber hat sie nicht vergessen. Am 9. April schickte sie uns einige Zeilen zum runden Jubiläum des Gewässers.

Die Landtagsabgeordnete Petra Köpping.
Die Landtagsabgeordnete Petra Köpping. Foto: Bernd Reiher

Frau Köpping, zehn Jahre Cospudener See - was hat der See aus Ihrer Sicht für die Stadt Leipzig und den Südraum gebracht?
Aus einer Region, die lieber keiner kennen wollte, ist eines der beliebtesten Naherholungsziele für ganz Leipzig und die umliegenden Regionen geworden. Sobald die Sonne scheint, hat man das Gefühl, ganz Leipzig versammelt sich am See. Es ist wunderbar und hat die Erwartungen der damaligen Visionäre aus dem Südraum von Leipzig, ein Leipziger Neuseenland zu bauen, wirklich erfüllt. Neben der Umsetzung der größten Landschaftsbaustelle Europas von einer Tagebaulandschaft in eine Seenlandschaft, sind neue Wirtschaftszweige und damit Arbeitsplätze geschaffen worden.

Die Entwicklung war rasant, es gab aber auch Problemzonen – was hätte aus Ihrer Sicht besser werden können?
Es gab in den vergangenen Jahren eine enge Zusammenarbeit zwischen den kommunalen Akteuren, den Gemehmigungsbehörden und der Landesregierung, sowie der LMBV. Dennoch war die Zusammenarbeit nicht nur von Harmonie geprägt. Klar, es musste eine Abstimmung zwischen den Städten und Gemeinden zur Nutzung der Seen getroffen werden, aber auch Befindlichkeiten zwischen den einzelnen Akteuren waren nicht immer nur von Vorteil. Aus heutiger Sicht schätze ich den Beginn der Entwicklung des Leipziger Neuseenlandes als wesentlich besser ein, als im späteren Verlauf. Aber man darf auch nicht verkennen, dass natürlich auch die Entscheidungsprozesse im Laufe der Jahre nicht einfacher geworden sind.

Ein weiterer schwieriger Punkt ist die Mitnahme der Bürgerinnen und Bürger. 10 Jahre Entwicklung sind auch eine lange Zeit und nicht alle können sich an die Anfänge erinnern, oder sie waren noch gar nicht in dieser Region. So ist die Öffentlichkeitsarbeit ein wichtiger Punkt für die Akzeptanz der Planungen und sie müssen auch an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Die Entwicklung des Leipziger Neuseenlandes darf nicht gegen die Interessen der Bürger erfolgen. Denn für die Bevölkerung sollen sich die Seen ja entwickeln.

Sommer am Cospudener See
Sommer am Cospudener See. Foto: Bernd Reiher

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Cospudener Sees?
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass die Abstimmungen, und die betreffen ja nicht nur den Süden von Leipzig, also für das gesamte Leipziger Neuseenland, konstruktiv und im Interesse der gesamten Region stattfinden. Aber ich wünsche mir auch die Unterstützung der Bevölkerung bei der Umsetzung. Was hier entsteht, ist einmalig - wo in Deutschland hat man schon die Möglichkeit, eine neue Landschaft zu gestalten. Diese Chance der Gestaltung, sollten wir gemeinsam nutzen.

Köpping im Netz: www.petra-koepping.de

Sonntag, 7. Februar 2010

"Beach & Boat" in Leipzig: Christian Conrad, 10 Jahre Cospuden, 2009 und 2010

(07_02_br) Die Wassersportmesse „Beach & Boat“ – vor knapp einem Jahr ging ihre Premiere auf dem Neuen Leipziger Messegelände über die Bühne. Vier Tage Wassersportschau vor den Toren der einstmals wasserarmen Messestadt. Rund 12.000 Besucher sollen damals gezählt worden sein. Angelockt von reichlich 100 Teilnehmern auf der Aussteller-Seite.

Jetzt, Anfang Februar 2010, steht die zweite Ausgabe dieses jungen Messeprojektes vor der Tür. Kleiner geworden ist sie nicht. Rund 130 Aussteller sollen ihr Kommen angekündigt haben. Begleitet wird ihr buntes Treiben auch in diesem Jahr wieder vom so genannten „Seenland-Kongress“, von Fachvorträgen und einem quirligen Treiben am Pool.

Christian Conrad ist einer der Namen, die dabei auf der Rednerliste zu finden sein werden. „Zehn Jahre Cospuden“ sind das Thema, das ihm dafür zur Hausaufgabe geworden ist. Eine Dekade neue Seenlandschaft, die er nicht nur miterlebt, sondern auch mitgestaltet hat. Aus seinen Anfängen in der ehemaligen Bretter-Bude am Cospudener See ist schließlich nicht nur ein quicklebendiges Hafendörfchen „Pier1“ sondern auch die LeipzigSeen GmbH geworden, die sich heute auch um die Bewirtschaftung des Kulkwitzer Sees und die Entwicklung am Hainer See kümmert.

Was genau er sich für die Gastrolle am Rednerpult der Messehalle 5 vorgenommen hat, das wollten wir schon im Vorfeld von Christian Conrad selbst wissen. In seiner Antwort steckten auch einige Angaben zur vergangenen Saison und ein paar Worte des Ausblickes auf das Jahr 2010.



Von der Holzbaracke zum Hafendörfchen: Christian Conrad/Pier1. Fotos: Reiher/Conrad

Herr Conrad, ein kurzer Rückblick auf 2009 – was sagt die Bilanz zur vergangenen Saison am Cospudener See und dem Kulkwitzer See?
(Conrad): Trotz Wegfall der Computerspielemesse Games Convention konnte der Kulkwitzer See an die Übernachtungszahlen von 2008 auch in 2009 anknüpfen. Die ca. 36.000 Übernachtungen an der „Leipziger Küste“ könnten auch mit der krisenbedingt gestiegenen Zahl an günstigen Inlandsausflügen der Deutschen zu erklären sein.

Am Cospudener See zahlten sich die Verschönerungsarbeiten am Biergarten am Pier1 aus – der Biergarten lockte so viele Gäste wie noch nie an. Pier1 baute in 2009 die ersten Stege am Hainer See, die jedoch erst mit Erreichen des Endwasserstandes genutzt werden dürfen. Der schöne Sommer war der Garant für ein wiederum sehr besucherstarkes Jahr an beiden Seen, bei beiden konnten ca. 500.000 Gäste gezählt werden.

Im Rahmenprogramm der "Beach & Boat" ist auch der Name Christian Conrad zu finden – worum genau wird es gehen beim Vortrag "Zehn Jahre Cospuden"?
(Conrad): Der Cospudener See wird 10 Jahre alt – das ist schon mal ein Grund zum feiern und zurückblicken. Wer kennt schon noch die Anfänge von Pier1 in den Strossenstellwerken der LMBV? Wer erinnert sich an den enorm schnellen Bau des Piergebäudes am Hafen, um pünktlich zur Expo 2000 etwas zum Vorzeigen zu haben? Dies und viele Eindrücke aus 10 Jahren Cospudener See wird Christian Conrad zur Beach & Boat zeigen.

Was wird das Jahr 2010 Neues am Cospudener See und dem Kulkwitzer See bringen, welche neuen Vorhaben sind geplant?
(Conrad): Am Cospudener See werden weitere der kleinen bunten Bootshäuschen gebaut, die Surfern und Einzelhändlern zur Verfügung gestellt werden. Zudem wird weiter an der Renovierung des Biergartens gearbeitet. Desweiteren hat das beliebte Restaurant Seeterrasse seine Küche renoviert und seine Kapazitäten im Sinne der Gäste erhöht. Am Kulkwitzer See werden die 20 Finnhütten aus den 70ern grundhaft instandgesetzt und erstrahlen in bunten Farben. Das Highlight des Jahres wird aber sicher die Fertigstellung des Kanals nach Leipzig mit den zwei Schleusen. Im Sommer wird der erste Kurs des Leipziger Gewässernetzes in den Cospudener See eröffnet.

Kurzkanal - nächste Etappe: Plangenehmigung Durchstich Lindenauer Hafen erteilt

Der planerische Weg für den Durchstich vom Karl-Heine-Kanal zum Lindenauer Hafen ist frei. Im November könnte der Baustart für die Gewässerverbindung erfolgen. Leipzigs Amt für Stadtgrün und Gewässer teilte am Freitag mit: „Auf dem Weg“ zur Anbindung Leipzigs an Saale und Elster „konnte mit der nunmehr durch die Wasserbehörde der Stadt Leipzig erteilten Plangenehmigung für die Herstellung einer Gewässerverbindung zwischen Karl-Heine-Kanal und Lindenauer Hafen eine weitere wichtige Hürde genommen werden“.


Lindenauer Hafen/Karl-Heine-Kanal: noch nicht verbunden. Fotos: BReiher

„Aus wasserrechtlicher Sicht“ sei den Gewässerverwaltern zufolge nun der Weg frei, um „im Sommer diesen Jahres die bauvorbereitenden Arbeiten beginnen.“ Der erste Spatenstich für die „wasserbaulichen Bauleistungen“ könnte im November erfolgen. Voraussetzung dafür seien laut Pressemeldung fließende Fördermittel „in Höhe von 75 Prozent der rund 8,8 Millionen Euro betragenden Gesamtkosten durch den Freistaat Sachsen.“

Laut Leipziger Wasserbehörde werde damit „nicht nur die Grundlage für die touristische und wirtschaftliche Entwicklung des Lindenauer Hafens geschaffen.“ Das Vorhaben sei „auch ein wichtiger Schritt für die Erweiterung eines der zukünftig attraktivsten Kurse des Wassertouristischen Nutzungskonzeptes.“ Genauer: Kurs II. Auf ihm sollen „Wasserwanderer, Boots- und andere Wassertouristen von der Saale über den Karl-Heine-Kanal bis zum Stadthafen in das Zentrum der Stadt Leipzig gelangen.“ Von dort aus erschließe sich „außer dem Leipziger Innenstadtbereich auch der gesamte Süd- und Nordwestraum“ des „Leipziger Neuseenlandes“.

Das letzte angegangene Großprojekt, um „eine selbsttragende wassertouristische und damit eng verbundene ökonomische Entwicklung des Gebietes um den Lindenauer Hafen in Gang zu setzen“ sei das allerdings noch nicht. Weitere strategische Bauvorhaben seien zum Beispiel der Lindenauer Sportboothafen, die Anbindung des Elster-Saale-Kanals an den Lindenauer Hafen und die Fortführung des Elster-Saale-Kanals bis zur Saale.