Die Neue Harth kam nach der alten Harth, ist irgendwo im Niemandsland zwischen Markkleeberg, Leipzig und Zwenkau zu finden, hat irgendwas mit Wald zu tun und muss wohl da sein, wo auch die A38 ist. So oder ähnlich sieht es aus, das Bild des Normal-Leipzigers von diesem neu aufgeforsteten Stück Landschaft im Leipziger Südraum. Dass es schon am Südufer des Cospudener Sees beginnt und seine Lage im Leipziger Neuseenland einmal eine sehr zentrale sein wird, ist dabei nur wenigen bewusst.
Eine ausgehöhlte Kippenlandschaft ist die Neue Harth schon lange nicht mehr. „Wald-Offenland-Seenmix“, so heißt es im Expertendeutsch, was hier in den letzten Jahrzehnten neu entstanden ist. Mittendrin zwei Wahrzeichen, die beide für sich schon bekannter sind, als die Gegend in der sie stehen: die Bistumshöhe am Cospudener See und jene weiter südlich platzierte Erlebnismaschine, die mit dem Namen „Belantis“ groß geworden ist.

Der Planer mit dem weiten Blick: Zweckverbands-Geschäftsführer Kai Braun. Fotos: Bernd Reiher
„Die Neue Harth ist keine Kippenlandschaft, wo keine Wege durchgehen, sondern eine sehr facettenreiche Landschaft mit Wald, Offenland und Biotopen, die heute schon wie Biotope aussehen“, das sagt Kai Braun, der Geschäftsführer des Zweckverbandes Neue Harth, zu dem was hier in den letzten zwei Jahrzehnten entstanden ist. Der Diplom-Geograf weiter: „Wir müssen nicht erst warten, bis die Landschaft fertig ist, sondern sie ist teilweise schon mehr als fertig – im positiven Sinne, dass wir also nicht nur den Cospudener-See-Rundweg haben, sondern abseits dieses Weges tatsächlich Räume haben, die entdeckt werden wollen.“
Kurz vor Weihnachten trafen wir ihn in seinem Büro im Leipziger Neuen Rathaus. Zur Sache mit dem ausbaufähigen Bewusstsein in der Öffentlichkeit sagte Braun dabei: „Wo kein Wasser ist, zieht es in der Regel auch wenig Leute hin.“ Ein nüchterner Satz - gesprochen von Kai Braun klingt dabei aber auch der lange Atem des Landschaftsplaners mit. Kaum einer weiß schließlich besser, welches Potenzial in diesem schlummernden Stück Landschaft steckt - mit dem Cospudener See im Norden, dem Zwenkauer See an der Südseite und eben jenem Verbindungskanal in der Neuen Harth, mit dem aus beiden einmal ein großes Ganzes werden wird.
Wo er die Neue Harth und den Zwenkauer See in zehn Jahren sieht, was 2009 im Planungsgebiet seines Zweckverbandes geschah, was 2010 kommen wird, warum er keinen „Kraut- und Rübenladen“ will und was das alles mit einem Architektur-Sommer 2010 zu tun hat, das verriet Kai Braun der L-IZ am 22. Dezember im Audio-Interview. 
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Runde 80 Jahre liegt er zurück, der Baustart für den Lindenauer Hafen. Fünf Jahre wurde damals gewerkelt, bis die Arbeiten 1943 eingestellt wurden. Rund die Hälfte der Betonarbeiten soll bis dahin realisiert worden sein. Seitdem ist zwar viel rund um die Anlage geschehen. Fertig geworden ist das Verbindungsstück zwischen Elster-Saale- und Karl-Heine-Kanal allerdings nie. Auch ist das Areal mit der riesigen Kaimauer bis heute auf dem Wasserweg nicht erreichbar.

Lindenauer Hafen und Karl-Heine-Kanal heute und morgen: Stadträtin Dr. Sabine Heymann im Interview. Fotos: Heymann/privat/Bernd Reiher
Sechs Meter tief soll es sein, das Hafenbecken, das sich dahinter verbirgt. Es mit den Wasserwegen im Norden und vor allem dem Süden zu verbinden, dafür gab es in den 90er Jahren erneuten Schub. Den dafür nötigen Rückenwind lieferte die Sanierung des Karl-Heine-Kanales zwischen 1993 bis 1996. Mit ihr rückte auch die stattliche Hafenanlage zwischen Grünau und Lindenau wieder mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Inklusive der Frage, ob der der Fußweg unter der Lützner Straße die einzige Verbindung zwischen beiden Projekten bleiben muss.
Die ist seit einigen Jahren geklärt. Kommen wird er, der Durchstich vom Lindenauer Hafen zum Karl-Heine-Kanal. 2013 könnte es soweit sein, sagt Dr. Sabine Heymann. Sie ist die Vorsitzende des Wasser Stadt Leipzig e.V. Kurz vor Jahresende hatten wir Gelegenheit, mit ihr über das Vorhaben zu sprechen. Thema: das Wasser im Leipziger Westen, der aktuelle Stand der Dinge und das Jahr 2010.
Wie die Pläne derzeit aussehen, was im Unterschied zu Olympia anders geworden ist, wie das Gelände in zehn Jahren aussehen könnte und warum sie deswegen für 2010 eine Spendenaktion plant, das verriet Stadträtin Dr. Sabine Heymann der L-IZ Mitte Dezember 2009 im Interview. 
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(09_12_br) Ein Golfhotel am Cospudener See, das war ein Thema, das Anfang dieses Jahres die Gemüter in Markkleeberg und dem angrenzenden Messestädtchen erhitzte. Geplant war es für das Südost-Ufer des kleinen Tagebaufolgesees, südlich des Hafendörfchens Pier 1. Als Vorhabensträger fungierte damals die Leipziger Unister GmbH. Dass die Drahtzieher aber scheinbar selbst aus Markkleeberg kamen, wurde schnell vergessen, als erst ein anonymer Drohbrief und dann die Fax-Absage der Investoren für das frühzeitige Aus dieses Vorhabens sorgten.

Umwandlung für OBM keine Priorität: Monika Heinrich, Bürgerinitiative, Flächennutzungsplan. Fotos: Bernd Reiher
Seit den Anfängen dieser Wirren ist knapp ein Jahr ins Land gegangen. Zwar sollte der für diesen Wirbel ursächliche Vorbehalt für eine Golfnutzung im Nachgang aus dem Flächennutzungsplan gestrichen werden. Dass daraus aber noch nicht viel geworden ist, ergab jetzt eine Anfrage an die Bürgerinitiative „Stop Privatisierung Cospudener See“. Monika Heinrich ist die Sprecherin dieses Einwohnerverbundes. Warum die derzeitige Ruhe auch eine trügerische sein kann, verriet sie der L-IZ im Kurz-Interview.
Frau Heinrich, nach dem Rückzug des Investors gab es viele Anläufe, den Flächennutzungsplan vom Vorbehalt "Golfplatz/Golfnutzung" zu bereinigen – was ist daraus geworden?
Heinrich: Buchstäblich nichts. Die Stadtverwaltung Markkleeberg wurde bereits im April 2009 durch den Stadtrat beauftragt, Vorschläge zur Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) im Gebiet des Sondergebietes Golfplatz zu erstellen und zur Abstimmung in den Stadtrat zu bringen. Im Sommer stand auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung ein Punkt zum FNP. Dieser wurde jedoch kurzfristig wieder gestrichen. Auf unserer Anfrage im Oktober stellte OBM Dr. Klose einen Termin im Dezember in Aussicht. Nach neuesten Informationen soll es nun irgendwann im kommenden halben Jahr zu einem neuen Termin kommen.
Wie lässt sich aus Ihrer Sicht die Haltung von OBM Klose in dieser Sache in den letzten Monaten beschreiben?
Heinrich: Der Stadtrat hat mit dem Auftrag zur Überarbeitung des FNP auch eine klare Richtung vorgegeben: Umwandlung des Sondergebietes "Golfplatz" in Fläche für Wald und naturnahe Grünflächen. Dieses scheint keine hohe Priorität bei Herrn Dr. Klose zu genießen. Wenn man bedenkt, mit welchem Nachdruck OBM Dr. Klose Anfang des Jahres die Umwandlung von naturnahen Fläche für Erholung in Bauflächen verfolgt hat, ist die jetzige Haltung der Stadtverwaltung nicht anders zu erklären. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der OBM, nachdem sich nun die Wogen etwas geglättet haben, auf den nächsten Investor wartet, um dann dort weiter zu machen, wo er durch die Bürger im Frühjahr gestoppt wurde.
Was ist im Stadtrat in den letzten Monaten in dieser Sache geschehen?
Heinrich: Im Stadtrat ist nichts passiert, da bisher noch kein neuer Entwurf zur Überarbeitung des FNP zur Diskussion vorliegt. Einzelne Stadträte und Fraktionen haben sich aber vor den Kommunalwahlen zum Thema FNP positioniert. Siehe dazu unsere Internetseite.
Wie ist die aktuelle Situation im November/Dezember 2009?
Heinrich: Der Flächennutzungsplan ist seit 2003 unverändert. Nach wie vor ist darin ein Sondergebiet "Golfplatz" vorgesehen. Damit ist es jederzeit möglich, dass neue Pläne zur Bebauung der Naturflächen am Cospudener See auftauchen.
Wie geht es in dieser Sache weiter?
Heinrich: Die Bürgerinitiative verfolgt nach wie vor das Ziel, über eine Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Markkleeberg, das Sondergebiet am Cospudener See in Flächen für Wald und naturnahe Grünflächen um zu wandeln. Nachdem die Stadtverwaltung hier keine Fortschritte macht, wird die Bürgerinitiative wieder aktiv. Wir haben Herrn OBM Dr. Klose ein Schreiben gesendet, mit dem wir erneut unsere Zusammenarbeit bei der Überarbeitung des FNP anbieten. Wir warten nun gespannt auf seine Antwort.
Bürgerinitiative im Netz: www.buergerinitiative-cospudener-see.de
(04_12_br) Der Störmthaler See am Südost-Ende von Leipzig, er wird die nächste große Nummer auf der Landkarte des Neuseenlandes sein. Fertig ist er noch lange nicht. Vieles erinnert hier noch an die einst von Menschenhand geschaffene Mondlandschaft. Schon im nächsten Jahr soll an seinen Ufern aber ein Musik-Festival gefeiert werden, das als das größte Ostdeutschlands gehandelt wird.
25.000 Besucher waren es, die beim letzten „Highfield“ am Thüringer Stausee Hohenfelden gezählt worden sind. Eine Zahl, die auch für die Premierenausgabe am Störmthaler See angepeilt ist. „Highfield im Neuseenland“ - ein Vorhaben, für das noch einiges an Vorarbeit zu bewerkstelligen ist. Regieführend dabei ist die Gemeindeverwaltung Großpösna. Von ihr wollten wir wissen, wie es derzeit um die Vorbereitungen steht. Die Antworten kamen von Daniel Strobel, dem Hauptamtsleiter der 6.000 Seelen zählenden Gemeinde.

"Im ersten Jahr mit mobilen Einrichtungen". Foto: Daniel Strobel
Herr Strobel, im Sommer soll das erste Highfield-Festival am Störmthaler See über die Bühne gehen - wie ist der Stand der Dinge bei den Vorbereitungen?
Strobel: Die ohnehin beabsichtigte Erschließung der Magdeborner Halbinsel für den geplanten Hafen, Campingpark und Feriendorf muss nun ein ganzes Stück schneller gehen, als wir das ursprünglich eingeplant hatten. Zur Koordination der Verwaltungen wurde eine Lenkungsgruppe ins Leben gerufen, an der u.a. die Landesdirektion, der Landkreis Leipzig, die LMBV, die Regionale Planungsstelle und das Oberbergamt beteiligt sind. Zu den ganz praktischen organisatorischen Fragen, bspw. wie die Verkehrslenkung organisiert wird, fanden schon Abstimmungsgespräche im Landratsamt Leipzig statt, an denen auch der Veranstalter beteiligt war. Alle betroffenen Ämter sind informiert und arbeiten sehr professionell an der Vorbereitung mit. Desweiteren laufen Abstimmungen, wie die touristischen Angebote im Leipziger Neuseenland für die Festivalgäste genutzt werden können.
Welche Bau- und Erschließungsmaßnahmen sind es, die bis dahin noch realisiert werden müssen?
Strobel: Ziel ist es, konzentriert und zügig an der äußeren Erschließung zu arbeiten. Im ersten Jahr soll z.T. mit mobilen Einrichtungen gearbeitet werden. Der Veranstalter wäre in der Lage, die Wasserver- und Abwasserentsorgung des Geländes vollständig mobil sicherzustellen. Der Stromanschluss muss aber auf jeden Fall 2010 bereitgestellt sein. Im Rahmen der Erschließung werden dann Wasser- und Abwasserleitungen verlegt, die auf die zukünftige Nutzung (Hafen/Feriendorf/Campingpark) ausgelegt sind, das Festival aber berücksichtigen. Wie das technisch aussehen kann, wird gerade untersucht. Die Planungen für die gesamte äußere Erschließung der Magdeborner Halbinsel hat der Gemeinderat am 23.11.2009 vergeben.
Mit wievielen Besuchern rechnen Sie insgesamt?
Strobel: Der Veranstalter hat sich zum Ziel gesetzt, die Besucherzahl dieses Jahres wieder zu erreichen. Das wären 25.000 Gäste. Die Karten sind jetzt schon im Vorverkauf.